Damit hat unser Sensei Georg Groß (5. DAN) nicht gerechnet. Im Dezember 2024 wollte er seine Anmeldung für die Prüfung zum 6. DAN beim DKV einreichen.
„Das geht so leider nicht“ äußert sich Dr. Dietmar Wagner sinngemäß in einem daran anschließenden Gespräch mit unserem Sensei.
Die Begründung:
Der KBK ist ein SOK Verein, sprich betreibt Stil-offenes Karate, konkret im Stil des Budokan.
Während die Vereinsmitglieder bis hin zum 1. Kyū ihre Gürtelprüfungen im Budokan ablegen, hat unser Sensei seine letzten DAN Prüfungen im Shotokan absolviert. Um zu vermeiden, dass bei den einzelnen Prüfungen zwischen den Stilrichtungen gewechselt wird, fordert der DKV eine Angleichung der Stilrichtung für alle Gürtelgrade.
Es kristallisiert sich heraus, dass der Verein eine Entscheidung in Bezug auf den Karate-Stil treffen muss, welche künftig Einfluss auf die Prüfungen, deren Inhalte und damit nicht zuletzt auf unsere Karate-Mitglieder haben wird.
Was dann folgt, sind diverse Gespräche u.a. mit dem KVBW Prüfungs-Referenten fürs SOK Karate, Markus Powill, sowie dem Stilrichtungswart Shotokan Dr. Dietmar Wagner.
Georg versucht als Vorstand und Sensei zunächst die Vor- und Nachteile zu erarbeiten und für sich abzuwägen. Es geht hier nicht nur um eine bloße Entscheidung für einen Karate-Stil, sondern auch um die Frage nach den Wurzeln des Vereins und ob man sich von diesen loslösen möchte und kann.
Nach und nach bezieht Georg dann auch die anderen Vereinsmitglieder in die Entscheidungsfindung mit ein, angefangen mit dem weiteren Vorstand, den DAN-Trägern und den hohen Gürtelgraden.
Zur Debatte stehen:
- SOK/Budokan bleiben und die Wurzeln bewahren
- zum Shotokan wechseln um weiterhin darin die DAN-Prüfungen ablegen zu können
oder
- SOK bleiben, den Karate-Stil jedoch ans Shotokan angleichen
Am Ende gibt es eine Abstimmung, in der alle Anwesenden nach kurzer Abwägung des Für und Wider eine gemeinsame Entscheidung treffen.
Die Entscheidung:
Wir bleiben ein SOK Verein mit all der Flexibilität, die uns das SOK im Rahmen der Prüfungsordnung bietet, um Karatekas auszubilden, die neben Kihon & Kata ganz selbstverständlich auch mit Kumite, Selbstverteidigung und einem gewissen Maß an theoretischem Hintergrundwissen vertraut sind. Allerdings werden wir uns in diesem Zuge vom Budokan Karate verabschieden und uns an den Shotokan Stil anlehnen und uns damit insbesondere für potentielle Mitglieder öffnen, die ein neues Dojo suchen, aber beim Shotokan bleiben möchten.
Und während Georg nun fleissig die letzten Punkte sammelt, um den zusätzlichen Neuerungen des DKV bei der Zulassung zu hohen DAN-Prüfungen (hier: 6. DAN) gerecht zu werden, bedeutet der Stilwechsel für unsere vorhandenen Mitglieder, dass insbesondere Änderungen in den Katas erlernt werden und Einstufungsprüfungen ins Shotokan erfolgen müssen.
Aber wir sind sehr zuversichtlich, dass wir diese Herausforderungen meistern werden und die richtige Entscheidung getroffen haben!
Dann mal los …