Kobudo: die Farben werden dunkler 

Wenn man nachts nicht schlafen kann, entstehen schonmal Texte, die eigentlich gar nicht so lang werden sollten. Sei‘s drum! Schauen wir mal, was sich des nächtens zwischen 2:00 und 3:00 Uhr so zusammenreimen lässt. Auf geht’s.

Nachdem wir Majella und Ihren Erfolg zum 1. DAN bereits in einem eigenen Artikel gewürdigt haben, wollen wir heute die Gelegenheit nutzen, um noch ein bisschen mehr über den Kobudo Lehrgang in Bussolengo Ende Juni zu berichten.

Neben Immanuel Tepper, der bereits vor einem Jahr seine Prüfung zum 1. Kyū (Braun) bestanden hat, haben wir aus Bussolengo diesen Sommer 4 weitere, frisch gebackene Braungurt-KobudoKas mitgebracht. 

Florian Watzke, Leandro Paz-Graßl, Andreas Walz und Susanne Goldammer erreichten gemeinsam den 1. Kyū.

Das sieht doch schon richtig toll aus: Frisch gebackene Kobudo Braun- und Schwarzgurte

Bei 35 Grad sicher keine Kleinigkeit, die körperliche Leistungsfähigkeit und die Konzentration auf dem dafür notwendigen Level zu halten. Und weil es eben durchaus fordernd ist, nach 3 Stunden Lehrgang bei größter Hitze noch eine Prüfung abzulegen, ist jeder Gedanke um thermische Erleichterung recht. Und so können wir voller Überzeugung berichten, dass der Nebel eines Wasser-Sprays im Gesicht und in den Ohren (!) die reinste Wohltat ist 😛

Wenn der Kopf wieder ein wenig klarer weil kühler wird, kommt einem der Gedanke, dass man neben den Tonfas kurz vor der Prüfung ja zur Abwechslung auch mal den Holz-Bo leicht anschleifen könnte, damit dieser bei entsprechenden Techniken wie Gedan Nuki-Bo wieder richtig leicht durch die Handinnenfläche gleitet. Und ja, auch dieser Beweis wurde erbracht!

Erwähnenswert ist außerdem eine weitere, den deutschen Teilnehmern vorbehaltene, kleinere Hürde hinsichtlich dem Umgang mit dem Nunchaku. Diese “Waffe” ist in Deutschland nämlich verboten. Anders als bei Schuss-Waffen, die mit entsprechenden Nachweisen und Auflagen erlaubt sind, sind Nunchakus in Deutschland ausnahmslos untersagt. Und das hat selbstverständlich Auswirkungen auf unser Training. So sind wir als einziges Land in Europa darauf angewiesen mit Ersatzwaffen wie einem Seil zu trainieren. Dass sich dieses im Einsatz durchaus anders verhält als ein echtes Nunchaku, leuchtet jedem ein. 

In Italien hingegen müssen wir die Prüfung mit dem Original ablegen. Einige haben zu dem Zeitpunkt das allererste Mal überhaupt ein echtes Nunchaku in der Hand! 

Noch besser, oder eigentlich eher schlimmer, wird dann die Vorbereitung auf die Prüfung zum 3. DAN im Kobudo, wie sie unseren Sensei Georg Groß nun betrifft. Hier kommt als Waffe dann nämlich das Sansetsukon ins Spiel. Dabei handelt es sich, ähnlich wie beim Nunchaku, um 3 mit Seilen oder Ketten verbundene Hölzer, welche allerdings mit deutlich höheren Längen aufwarten. Und so ist nicht nur die Reichweite dieser Waffe, sondern auch der Respekt vor dem Umgang damit, um einiges größer. 

Bevor man sich nun aber der Prüfung zum 3. DAN stellen kann, muss man erstmal den 2. schaffen. Einer unserer Kickbox-Trainer hat, für viele vielleicht sogar unbemerkt, ebenfalls eine Prüfung in Bussolengo abgelegt. Tobi, auch Dir möchten wir an dieser Stelle noch einmal unsere Herzlichen Glückwünsche aussprechen!

Kobduo Prüflinge, zufällig alles KBKler, gemeinsam mit Sensei Andrea Guarelli & Claus W. Fröhlich (Foto: bereitgestellt durch Claus W. Fröhlich)

Ein Teil der KBK Truppe hat die Erfolge des Tages dann noch kulinarisch, optisch und humoristisch äußerst ansprechend gefeiert. Über die Details hüllen wir uns an dieser Stelle allerdings in schweigen. Man muss dabei gewesen sein um zu wissen, was ich meine. Nur so viel: Ehrgeiz und grenzenlose Albernheiten: eine unschlagbare Kombi!

Text & weitere Fotos: Susanne Goldammer