Bereits seit einiger Zeit findet das KBK Trainingslager um Himmelfahrt herum statt, einer Zeit in der die Tochter dem Papa einen schönen Vatertag wünscht (sofern sie denn dran denkt 😉), um dann ein paar Tage später am Kindertag selbst entsprechend warme Worte zu empfangen. So hat allein das Zeitfenster des Trainingslagers schon für die ein oder andere amüsante Situation gesorgt.
Aber mal im Ernst: Vatertag, Muttertag, Valentinstag … wer außer der Industrie braucht solche Termine? Wertschätzung für die Menschen die einem wichtig sind sollte man ja jeden Tag zum Ausdruck bringen: in Worten, insbesondere aber in Taten und Verhaltensweisen.
Der Text für diesen Beitrag ist eigentlich erst im Juli entstanden. Denn neben der Zeit, die das Schreiben eines solchen Artikels kostet, müssen sich ja auch die richtigen Worte ihren Weg nach draußen bahnen. Und das passiert nicht unter Druck ala „jetzt schreib halt mal was“. Das kommt ganz unvorhersehbar. Oft ohne Vorwarnung und manchmal eben Wochen nach dem eigentlichen Ereignis triggert irgendein Song oder eine Melodie aus dem Nichts heraus einen bestimmten Gedanken und plötzlich beginnt sich der rote Faden im Kopf zu spinnen.
Um aber die chronologische Reihenfolge der KBK Events zu wahren, haben wir den Artikel hier ein wenig zurückdatiert. Ein Luxus, den weder das Amtsblatt noch Instagram bietet. Wir bitten dennoch um Verständnis. 😉

Nun aber zum eigentlichen Thema. Am Mittwoch Nachmittag, den 28.5., trafen sich die KBKler größtenteils zunächst am Dojo, um auf mehrere Fahrzeuge verteilt, mehr oder weniger gemeinsam zur Jugendherberge am Schluchsee zu fahren. Mit dabei waren auch zwei Mietbusse der Stadt Renningen, die für solche Vereinsfahrten entsprechend große Fahrzeuge verleiht. Die einzelnen Routen der FahrerInnen waren dann doch etwas individuell. Während der eine mit dem Ölstand kämpft, verlässt sich eine andere auf ihre Beifahrer, die „ganz genau wissen wo es lang geht“. Aber Verantwortung für die Routenplanung abzugeben hat Vorteile. Denn dann entdeckst Du auch schonmal das Wutachtal, wirst mit atemberaubenden Lichtverhältnissen zwischen Wiesen und Wäldern belohnt und landest kurz vor dem Ziel unverhofft im beschaulichen Faulenfürst. Hier zeigt sich dann wieder, dass der Weg ja eigentlich das Ziel ist. Gut, für einige war der Weg nicht so das Ziel. Verständlich, wenn einem vor lauter Kurven übel wird.
Den ersten Abend haben wir dann vor Ort ganz entspannt mit Betten beziehen, Pizza essen, wilden Gesprächen und noch wilderen Tischtennis Sessions ausklingen lassen.
Schon am Donnerstag Vormittag gings dann ans Eingemachte. Nach dem Frühstück finden sich Karatekas und Kickboxer nebst unseren Trainern Georg und Roland in der nur wenige Kilometer entfernten Schluchseehalle für die erste von insgesamt 5 Trainingseinheiten ein. Und hier zeigt sich recht schnell, dass auch das Aufwärmen immer ein ganz wichtiger Teil des Trainings zum Aufbau von Kraft, Kondition und Beweglichkeit sein sollte!




Da das Karate und Kickbox Training ja an unterschiedlichen Tagen im Dojo stattfindet, kennen sich viele gar nicht. Das betrifft insbesondere unsere neuen Vereinsmitglieder. Über Sportspiele ala Völkerball bricht das Eis dann aber schnell. Die Trainingseinheiten sind dann teilweise gemeinsam und teilweise in Karate und Kickboxen spezifische Anteile getrennt. Allerdings dürfen alle Teilnehmer zwischen den Gruppen wechseln, um so möglichst viel neuen Input für sich persönlich mitzunehmen.





Von Kicks, Punches, Selbstverteidigung, der Einführung einer neuen Kata Meikyō, Kobudo Einheiten und Wurftraining war alles mit dabei. Bzgl. der Königsdisziplin Freikampf, auch als Kumite bekannt, munkelt man, dass diese jeweils absichtlich ans Ende der Trainingseinheiten gelegt wurden, um verletzungsbedingte Ausfälle zu verringern. Wenn KarateKas und Kickboxer aufeinander treffen, dann kann es schon mal passieren, dass man sich gegenseitig was beweisen will, wenn auch unbewusst. Aber wenn das Training zuvor anspruchsvoll genug war, dann kommen mit jedem neuen Gegner nicht nur die Beine immer weniger und langsamer nach oben, sondern auch die Abwehr wird zunehmend träger. Sicher ein Punkt, über den man philosophieren kann.

Wirklich relevante Verletzungen gab es keine. Spass gehabt haben dagegen alle. Und dass eine solche Zusammenkunft total wertvoll ist, das machen einige Kommentare unserer TeilnehmerInnen deutlich:
Ina: „Also ich fand es vorallem schön, dass man gerade als neues Mitglied die anderen nochmal etwas besser kennenlernen konnte ☺️“
Para: „Kann ich mich anschließen! Fand auch den Austausch zwischen Karatekas und Kickboxern und das gemeinsame Training ganz gut“
Andi K.: „Die Traningseinheiten waren klasse. Von Sensei Georg und Meister Roland konnte ich vieles, was für mich wichtig ist mitnehmen, vor allem bei den Beintechniken, meinem absoluten Schwachpunkt. Kata Meikyo mit nem feinen Bunkai und natürlich SV… meinem Lieblingsthema. Kobudo nicht zu vergessen! OSS“
Selin: „Ein sehr schönes vielfältiges Training, hab es total genossen vielen Dank an Meister Georg und Meister Roland. Die Abende zusammen mit Gesprächen und Witzen bis zum Lachflash 😊 waren dazu auch ein Highlight. Vielen Dank an Susen, dass ich dein spontanes Fotomodell sein durfte 😉😘🫂“
Julia: „Die Trainingseinheiten haben richtig Spaß gemacht und ich hab sehr viel mitnehmen können. Vielen Dank dafür an unsere Senseis! Und dazu noch die sonnigen Mittagspausen, die chilligen Abende… Ich habe die Tage sehr genossen!“
Nadia: „Ein sehr schönes Abwechslungsreiche Training. Im Trainingslager kann ich ich immer intensiv arbeiten wo meine Schwächen sind und daran arbeiten. Ich habe gemerkt wo ich noch arbeiten muss und habe im Trainingslager viel gelernt und mitgenommen.Die Zeit war schön ich habe es genossen sowie die schönende Abende gemeinsam. Viel dank an Roland und Georg. Ich finde im Trainingslager tust du das verein besser und intensiv kennenlernen.
Sowohl die Mitglieder und die Trainer sind für dich da wenn du reden willst. Danke an alle ✨es war eine schöne Zeit ❤️OSSS🥋💪👊🙏 “



Dennis: „Allgemein einfach tolle Leute, tolles Training und tolle Stimmung. Gemeinsames Training Kickboxen/Karate war richtig gut, einfach weil man mit Leuten trainiert, die man sonst nur auf Vereinevents oder so trifft.
Plus bekommt man mal ganz anderes Feedback als sonst durch das gemeinsame Training mit allen. Auch einfach durch die wachsamen Blicke von Meister Roland und Meister Georg gleichzeitig. 😂 Zusätzlich kommt halt dazu, dass man durch die große Halle einfach mal Sachen machen konnte, die im Dojo nicht so möglich sind (gerade beim Aufwärmen zB). Dann halt das Zusammensitzen, Tischtennis und Uno spielen, oder einfach bisschen reden zwischen/nach den Trainings. Man konnte sich einfach überall dazu setzen und den Tag gemütlich ausklingen lassen
Glaube allgemein war wie immer das Trainingslager einfach ein richtig gutes Event. Nicht nur, um im Training weiter zu kommen, oder mal neue Einblicke zu bekommen, sondern auch allgemein um das Miteinander und die Gemeinschaft innerhalb vom Verein einfach zu stärken und zu festigen.
An der Stelle auch noch einmal vielen lieben Dank an alle beteiligten Organisatoren!“

Hanna: „Kann mich den anderen anschließen. Habe das intensive Training, aber auch die Pausen sehr genossen und fand es als Neuling im Verein sehr schön den ein oder anderen ein bisschen besser kennen zu lernen 😀. Vielen Dank an die fleißigen Organisatoren!“








Neben dem eigentlichen Training, welches natürlich in einem „Trainingslager“ im Vordergrund stehen sollte, sind für alle auch die persönlichen Kontakte zu anderen KBK Mitgliedern wahnsinnig wertvoll. Auf der einen Seite trifft man hier auf Menschen, die einen ebenso unglaublich grenzwertigen Humor teilen, so dass ein Lachkrampf nach dem anderen einem die Tränen in die Augen treibt und das Atmen schwer macht. Auf der anderen Seite lernst Du Menschen kennen, die in sich zu ruhen scheinen und Dich so ganz unterbewusst erden. Das merkt man im Eifer des ganzen Trubels oft gar nicht, sondern wird einem erst später bewusst wenn man vielleicht schon wieder daheim ist. Und ganz plötzlich wird einem (wieder einmal) klar, dass man ganz offensichtlich sein sportliches zu Hause gefunden hat. Um es mit den Worten eines unserer Mitglieder auszudrücken: „Wir sind schon ein geiler Verein“.




Da man sich natürlich gerne um die Menschen in seinem „zu Hause“ kümmert, ist man logischerweise auch um deren Wohlbefinden besorgt. Und deswegen freut es uns um so mehr, dass nun auch unser Meister Roland Gefallen an den beliebten Ingwer Shots gefunden hat, so dass er (natürlich aus freiem Willen) gleich eine mehrtägige Kur gemacht hat und sich schwammigen Erinnerungen der Autorin zufolge Wochen später in etwa wie folgt geäußert hat: „Es ging mir noch nie so gut. Ich war die Woche danach so unglaublich fit“. Na dann machen wir das doch nächstes Jahr gleich wieder. Oder wir bringen ein wenig Variation hinein und probieren es mal mit Kurkuma. Freu Dich drauf, Roland! 🫚😜

Wenn viele Menschen aufeinander treffen und die persönliche Konstellation es zudem fördert, findet man sich in so einem Trainingslager schon mal in Situationen wieder, in denen man sich selber ganz neu kennenlernt, z.B. indem man (innerlich) Verhaltensweisen und Denkmuster zeigt, die man gar nicht für sich haben will und die der eigenen Persönlichkeit auch überhaupt nicht entsprechen. Und so geraten durch die gemeinsame Sorge um jemanden schonmal 2 Menschen in ein Gespräch, welches eigentlich längst überfällig war. Bisher unausgesprochene Worte dringen endlich an die Oberfläche. Das ist Druckausgleich par excellence.
Ob so ein Gespräch gut verlaufen ist, merkt man, wenn im Verlauf der kommenden Wochen der Fokus endlich von Themen abrückt, die diese innere Aufmerksamkeit gar nicht verdienen. Das tut ganz sicher allen Beteiligten richtig gut. Und wenn der Geist wieder zur Ruhe kommt und die Energie wieder ungehindert fließen kann, dann entsteht Raum für persönliche Entwicklungen auf ganz anderen Ebenen.

Wo sich auf der einen Seite Konfliktsituationen auflösen, können an anderen Stellen unerwartet welche entstehen, so dass die Trainer schonmal regulierend eingreifen müssen. So hat Georg nicht nur vor der Tür einer Gruppe jugendlicher Störenfriede Nachtwache gehalten, sondern musste sich aus Sicherheitsgründen auch um medizinische Betreuung kümmern, während die meisten längst geschlafen haben.
So ein Trainingslager bedeutet eben nicht nur einiges an Arbeit durch wochenlange Vorbereitungen, viel Verantwortung insbesondere auch für minderjährige TeilnehmerInnen, sondern auch ganz viel Flexibilität und Improvisationstalent, sowohl vor als insbesondere auch hinter den Kulissen.
Daher an dieser Stelle nochmal ein ganz ganz herzliches Dankeschön an Georg, Roland und Julia und alle HelferInnen & Helfer, dass Ihr Jahr für Jahr die Mühen nicht scheut, um für uns unvergessliche Trainingsabenteuer zu erschaffen.


Lasst die Energie fließen!