Kobudo

Der Begriff Kobudo kommt aus dem Japanischen und bedeutet ins Deutsche übersetzt „Alte Kampfkunst“. Diese wurde im Laufe des 16. Jahrhunderts von Bauern und Fischern entwickelt, welchen das ‚Te‘ – also die Verteidung mit den bloßen Händen – nicht mehr ausreichte, um sich gegen die bewaffneten Angriffe der herrschenden Satsuma-Samurai verteidigen zu können. So machten sie sich die für ihre Arbeit notwendigen Werkzeuge und Geräte zu Nutze und funk-tionierten sie zu Waffen um, denn diese konnten im Vergleich zu Schwertern nicht auch noch verboten werden. Zu den  wichtigsten Kobudo-Waffen gehörten vor allem:

  • der Bo (Langstock)
  • das Tonfa (Schlagstock/Polizeistock -> früher Griff eines Mahlsteins)
  • das Kama (Sichel kurz)
  • die Sai-Gabel (Dreizack)
  • der Nuntibo
  • das Eku (Fischerpaddel)
  • das Sansetsukon (dreiteiliger Dreschflegel)

Weniger bekannte, aber bis heute im traditionellen Kobudo vermittelte Waffen sind:

  • das Manjisai (Variante des Sai)
  • Rokushakukama (Sichel lang)
  • das Kue (Gartenharke)
  • das Nunchaku (kurzer Dreschflegel)
  • Suruchin (zwei Gewichte mit einer Schnur dazwischen)
  • Tekku (Schlageisen)
  • Tekko (Schlagring)
  • Timbei und Rochin (Schild und kurzer Speer)
  • Tuja (Dreizack)

Das Kobudo und das ‚Te‘ waren vor dem Hintergrund ihrer Entstehung sehr eng miteinander verbunden und wurde darüber hinaus in vielen Familien gleichermaßen trainiert. Ein dritter wesentlicher Bestandteil für eine effektive Verteidigung durch die Kampfkünste war früher das Kyusho-Jitsu, welches die Wirkung der Schläge und Stöße deutlich verbesserte. Betrachtet man also das Karate heutzutage, so kann man sagen, dass durch die Versportlichung in den meisten Dojos zwei Teile des traditionellen Karate verloren gegangen sind – nämlich das Kobudo und das Kyusho-Jitsu.